Łužycafilm eröffnet ein Sorbisches Kollektivbüro in Spremberg/Grodk

Das Sorbisch-Deutsche Filmnetzwerk Łužycafilm eröffnete am 1. September gemeinsam mit der Domowina Niederlausitz Projekt gGmbh und der Plon GmbH – Lausitzer Institut für strategische Beratungen das Serbski kolektiwny běrow / Sorbische Kollektivbüro in Spremberg/Grodk.

Das Büro in der Badergasse 15 soll künftig als gemeinsamer Arbeitsort dienen und ein Kristallisationspunkt für sorbische/wendische Projekte und Initiativen der sorbischen Kultur- und Kreativwirtschaft werden.

Daniel Häfner (Lausitzer Institut) verwies in seiner Eröffnungsrede auf die reiche Geschichte des Sorbischen in der Region, merkte aber auch an, dass das Gebiet um Spremberg/Grodk und die gesamte mittlere Lausitz eine stärkere Förderung benötigen.

Der Einladung zur Eröffnungsfeier folgten über 60 Gäste, unter Ihnen auch Sprembergs Bürgermeisterin Christine Herntier. Sie erinnerte daran, dass viel an sorbischer Kultur bei der Abbaggerung der Dörfer durch den Braunkohletagebau verloren ging, man aber nun im Rahmen des Strukturwandels die sorbische Kultur stärker fördern könne.

Bei Zuckerwatte und Live-Musik präsentierten sich verschiedene sorbische Initiativen der Region und es wurden aktuelle Arbeiten der DomPro gGmbH und des Lausitzer Instituts, wie 3D-gedruckte Textilstempel mit Blaudruck-Motiven und sorbische Videoprojektionen, präsentiert. Łužycafilm war mit dem Kurzfilm-Reel “Kurze Lausitzer – Krotke Łužyske”, Informationsmaterialien zu den Netzwerkzielen und einer Trickfilm-Mitmach-Aktion für die Besucher dabei.

Ermöglicht werden die Vorhaben „Inwertsetzung des immateriellen Kulturerbes im deutsch-slawischen Kontext“ in Trägerschaft der Dompro gGmbH sowie „Ausbau des Sorbisch-Deutschen Filmnetzwerkes Łužycafilm“ in Trägerschaft der Stiftung für das sorbische Volk durch das Förderprogramm „Sorbische Sprache und Kultur im Strukturwandel“ für Projekte im Land Brandenburg mit Mitteln des Bundesministeriums des Innern und für Heimat aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

(Foto: Robert Engel)