Sorbisches Kurzfilmprogramm beim Filmfest Dresden

 

Der Filmverband Sachsen lud gemeinsam mit dem Sorbisch-Deutschen Filmnetzwerk ŁUŽYCAFILM und der Stiftung für das sorbische Volk im Rahmen des FILMFEST DRESDEN am 17. April 2024 zum Filmprogramm „Wiźeś.Sichtbar.Widźomne“ in das Lingnerschloss ein. Dieses Programm sollte den sorbischen Film in den Focus der Filmbranche rücken und einen Beitrag zur dringend notwendigen Unterstützung des aktuellen sorbischen Filmschaffens leisten.

Der erste Film „Gaž wětšyk dujo …/ Und auf steht die Wahrheit …“, ein Dokumentarfilm aus dem Jahr 1984, beleuchtete das Leben und den Kampf der niedersorbischen Lyrikerin und Journalistin Mina Witkojc und porträtierte Ihre Standhaftigkeit im Widerstand gegen Krieg und Vertreibung sowie den Empfang der sowjetischen Befreier.

Im Anschluss fand die Weltpremiere von „SOM DOMA“ statt. Dieser Kurzfilm thematisiert das Aufwachsen im ländlichen Raum der Niederlausitz. Die Protagonisten Luka und Mira, junge Punks in einer sich wandelnden Welt, reflektieren über ihren Alltag und ihre kulturelle Identität, während sie mit den Herausforderungen des Erwachsenwerdens konfrontiert werden.

Abschließend entführte „PYTAŚ A NAMAKAŚ / VOM SUCHEN UND FINDEN“ in eine Welt des Erwachsenwerdens im niedersorbischen Kontext. Dieser Kurzfilm erkundet die Themen der Identität, der Freundschaft und des Coming-Outs in einem Dorf während eines Sommerabenteuers. Die Frage, ob Sorbisch und Transidentität vereinbar sind, steht im Mittelpunkt dieses einfühlsamen Films.

Neben den Filmen wurde das kurz vor der Veröffentlichung stehende Buch „Sorbische Filmlandschaften“ von Dr. Grit Lemke und Dr. Andy Räder vorgestellt. Herausgeber sind die DEFA-Stiftung sowie das Sorbische Institut.

Im Anschluss an die Vorführungen und Filmgespräche gab es die Möglichkeit des Austausches und der Vernetzung beim Get-Together des Filmverband mit kühlen Getränken und leckeren Canapés in schönem Ambiente des Sternensaal im Lingnerschlosses.