Vierte Sommerfilmakademie in Görlitz gestartet

Im Kühlhaus Görlitz startete am 8. Juli die Sommerfilmakademie 2024 mit einer Vorlesung zum diesjährigen Thema „The origin of the world“ und dem Fokus auf sorbischer Kultur und sorbischen Sagen. In den darauffolgenden zwei Wochen werden von den TeilnehmerInnen der SFA wieder spannende Filmvorhaben entwickelt und umgesetzt, darunter auch mehrere regionale und sorbische Projekte. Interessierte FilmemacherInnen konnten sich im Vorfeld mit ihren Themen um eine der sechs Scholarships zur kostenfreien Teilnahme an der Sommerfilmakademie bewerben. Die ausgewählten Projekte werden auch in diesem Jahr wieder durch Mentorinnen begleitet. Unterstützung erhalten die FilmemacherInnen dabei durch Alina Cyranek, Barbara Wallbraun und Maja Nagel, die insbesondere die sorbischen Projekte betreuen wird.

Wir haben zwei Menschen aus dem Organisationsteam, Alexandra Leibmann (Projektmanagerin) und Sebastian Schöneberger (Programm und Projekte) einige Fragen zur vierten Ausgabe der Sommerfilmakademie gestellt:

Was ist für Euch das Besondere an der Lausitz und warum findet die Sommerfilmakademie gerade hier statt?

Sebastian: Es gibt viel Besonderes hier: die Landschaft, die Natur, auch diese neuen Räume die jetzt entstehen durch den Strukturwandel. Die Berge, Sagen, Menschen, aber auch die Herausforderung mit der die Region konfrontiert ist. Das ist schon ein Grund, warum die Akademie hier stattfindet, dass so ein Projekt auch dazu beiträgt, dass dann diese Herausforderung mit progressiven Ideen verbunden und gefüllt werden kann. Aber auch wegen der Nähe zu den Anrainerstaaten und dem Kulturraum der Ethnie der Sorbinnen und Sorben – das ist doch schon mal ein schöner Aspekt, dass wir mindestens drei Länder und noch ein weiteres Volk erreichen hier vor Ort. Dabei wollen wir eher die Chancen in den Vordergrund stellen, nicht die Schwächen der Region.

Alexandra: Ich find es spannend, so eine Internationalität im ländlichen Raum zu entwickeln, dass Menschen aus verschiedenen Ländern mit verschiedenen Sprachen zusammengebracht werden. Das bietet sich im Dreiländereck ja auch an. Ich lerne die Lausitz auch gerade erst genauer kennen und finde sie kulturell, menschlich und landschaftlich sehr ansprechend.

Wie zufrieden seid Ihr im Rückblick auf die letzten Jahre und wie sich alles entwickelt hat?

Sebastian: Schon sehr. Also wir haben es geschafft, innerhalb der Jahre immer zu wachsen und die Qualität auch immer mehr anzuheben. Und das sollte auch so weitergehen, dass alle Teilbereiche immer noch ein Stück verbessert werden. Aber nicht alles, manches darf auch gern ein bisschen DIY und punkig bleiben, das gehört zum Filmemachen dazu!

Wenn Ihr die Sommerfilmakademie in wenigen Worten beschreiben müsstet, welche wären das?

Alexandra: Intensität, Inhalte, Internationalität. Für mich ist es auch noch Spontanität und eine gewisse Prozesshaftigkeit, dass Leute sich hier zusammenfinden und relativ spontan mit relativ wenig Mitteln in relativ kurzer Zeit viel schaffen und viel Kreativität im Austausch ist.

Wie fördert ihr regionale Themen bei der Sommerfilmakademie?

Sebastian: Wir hatten schon die Idee bei der Auswahl der Projekte, dass Menschen sich mit gesellschaftlich relevanten Themen bewerben und dass wir auf diese dann auch einen Fokus setzen – die Menschen zu fördern, die mit regionalen Ideen arbeiten, mit politischen Themen, gesellschaftlichen Themen.

Alexandra: Wir kreieren ja andererseits auch ein Bewusstsein für die Region, wenn die Menschen hierherkommen, wo sie noch nie vorher waren und sich dann zwangsläufig mit ihrer Umgebung auseinandersetzen, dass so ein Bewusstsein entsteht: das ist hier Görlitz, das ist die Lausitz. Und ich  finde es auch cool, dass vom Team viele Leute aus der Region kommen und da eine Mischung zu haben und neue Leute mit reinzubringen. Das ist ja ein kultureller Austausch, der dann eben auch bei einfachen Gesprächen stattfindet.

 

Neben der Arbeit an den Filmen sowie Vorlesungen und Workshops für die Teilnehmenden gibt es im Rahmen der Sommerfilmakademie auch einige spannende öffentliche Veranstaltungen im Kühlhaus Görlitz bzw. in der Rabryka :

Mittwoch, 10. Juli ab 17 Uhr in der Rabryka

 IGAL – Intergalactic Lusatia in Kooperation mit CASUS und dem DZA.

Talks, Visuals, Clips und der preisgekrönte Kinofilm

„Die Theorie von Allem“ von Timm Kröger.

 

Donnerstag, 11. Juli ab 20:30 Uhr in der Maschinenhalle des Kühlhaus Görlitz

Filmvorführung „Ein Feuerwerk für die Kleinstadt“ von Erik Schiesko

mit Werkstattgespräch im Anschluss.

 

Samstag, 13. Juli ab 20:30 Uhr in der Maschinenhalle des Kühlhaus Görlitz

KURZSUECHTIG Festival zu Gast bei der SFA24 –

sechs prämierte Filme des diesjährigen Festivals mit Q&A im Anschluss.

 

Samstag, 31. August ab 18:30 Uhr in der Maschinenhalle des Kühlhaus Görlitz

Öffentliche Premiere der bei der Sommerfilmakademie entstandenen Filme

in Kooperation mit dem Lausitz Festival im Rahmen des Überland Festivals.

 

Die Veranstaltungen sind kostenlos, Getränke gibt es an der Bar.