1972, 27 Minuten, DDR, Kurz-Dokumentarfilm, Regie: Konrad Herrmann, Drehbuch: Anton Bruk (Konzept), Konrad Herrmann (Konzept), Kamera: Franz Ritschel, Schnitt: Ingrid Seidel, Musik: Jan Raupp, Länge: 27 min, Format: 35mm, Bild/Ton: s/w, Ton
Inhalt:
In poetischen Bildern zeigt Konrad Herrmann die Bedrohung des sorbischen Lebens durch den Braunkohleabbau und die Zerstörung der Heidelandschaft rund um das Dorf Schleife:
Ruinen von Häusern in einem Geisterdorf. Ein Bagger, der sich in die Landschaft frisst. Bäume werden gefällt. Ein sorbisches Gebet in einer kleinen Dorfkirche. Ein Singe-Klub probt ein sorbisches Lied. Lachende Arbeiter im Kraftwerk. Und surreale Bilder eines verfremdeten Zapust-Umzugs, der sich traumhaft durch den Wald bewegt.
Ein Lausitzer Filmgedicht.
Hintergrund:
Der Diplomfilm Konrad Herrmanns entstand im Auftrag der Domowina zu deren 60. Jahrestag und basiert auf dem gleichnamigen Gedichtzyklus des sorbischen Dichters, Herrmanns Freund Kito Lorenc. Nachdem er auf der Dokwoche in Leipzig Aufsehen erregt hatte, lief er international erfolgreich, wurde in der DDR jedoch kaum und kontrovers aufgenommen. Nie zuvor war in einem Film die sorbische Mythologie dergestalt verfremdet und in den Zusammenhang mit der Zerstörung eines Lebensraums gestellt worden. Ein Werk von zeitloser Poesie und Gültigkeit. (Grit Lemke / Filmfestival Cottbus)
Link zum Online-Stream beim MDR:
https://www.mdr.de/zeitreise/stoebern/damals/sorben-video100.html
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Quellen:
MDR / Katalog Filmfestival Cottbus