Unser Netzwerkmitglied Maja Nagel feierte am 15. März Jubiläum. Wir gratutlieren aufs Herzlichste!
Im „Serbske Nowiny“ ist ein Artikel von Autor Bosćan Nawka erschienen. Sprecherin Sylke Laubenstein-Polenz hat ihn ins Deutsche übersetzt.
Meisterin des sorbischen Surrealismus.
Die sorbische Künstlerin Maja Nagel feiert heute ihren sechzigsten. Die geborene Bautzenerin wohnt und wirkt gegenwärtig im Nossener Stadtteil Eula wie auch in Dresden.
Auf der Hochschule für Bildende Kunst der sächsischen Hauptstadt schloss sie das Studium der Malerei und Grafik mit einem Diplom ab. Obwohl das Schaffen wie auch die Themen ihrer Kunst vielseitig und umfassend waren, zeigten sich zwei Schwerpunkte immer wieder: Wasser und Braunkohle.
Es verwundert daher nicht, dass sich Maja Nagel regelmäßig mit der Abbaggerung sorbischer Dörfer kritisch auseinandersetzt und sich für Umweltschutz und Erhalt der Natur einsetzt – ob mit Installationen, Malereien, Performances oder in Filmen.
Davon zeugt zum Beispiel das Plakat für das Protest-„Lausitzer Energie und Klimacamp“ in Proschim/Prožym (2013). Sehr eindringlich war in diesem Zusammenhang auch ihr vergängliches Werk „Identität“ (1993/1994) in Dresden. Zwischen zwei Haufen Muttererde, Hügelgräber symbolisierend, ließ sie Milch und Blut langsam verderben.
Das sorbische Kulturlexikon zählt Maja Nagel zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der sorbischen bildenden Kunst. „Expressive, hybride Umrissfiguren“ charakteresieren ihre Malerei und Grafik den Worten des Nachschlagewerkes nach. Weiter lesen wir dort. dass „die Künstlerin nach Antworten auf grundlegende Fragen des Lebens sucht. Philosophisch deutet sie die sorbische Existenz.“
Über sich selbst sagt Maja Nagel:
„Ich bin Sorbin und empfinde das als Bereicherung.“
Ihr Schaffen bezeichnet sie als „Ergebnis zusammengeführter Gegensätze. Die surreale Art gefällt mir. Ich weiss nicht in jedem Fall, was das fertige Produkt bedeutet.“ Die Kunst ist für sie grundsätzlich „Erfahrung der Praxis“ und „spricht für sich“.
Die Filme des Mitglieds des deutsch-sorbischen Netzwerkes Lausitzer Filmschaffender wirken oft wie eine lebendig gewordene Version ihrer Grafiken.
Bekannte sorbische Komponisten und Musiker, unter ihnen Juro Mětšk und Stephan Noack, umrahmen die Streifen. Die aktuelle Produktion „Z wójny jědu …. friedenkriegen“, gleichzeitig die bisher umfangreichste, ist eine Mischung aus Trick- und realen Bildern. Das Duo Berlinska dróha wirkt in ihr mit und hat auch die Musik beigetragen.
Gegenwärtig werden Werke Maja Nagels auf der Kollektivausstellung „Ereignis Freihandzeichnung“ in Leipzig und auf der Exposition „Für Louise“ in Meissen gezeigt.
Die nächste Personalschau heisst „Kammerstücke“ und die Vernissage findet am 8. August in der Sächsischen Landesärztekammer in Dresden statt.
Der Domowina-Verlag, in dem die Künstlerin Kataloge herausgegeben hat und für den sie mehrere Bücher grafisch gestaltet hat, gratuliert der Sechzigjährigen herzlich und wünscht ihr viel Glück, Gesundheit und Wohlergehen.“ Bosćan Nawka
Quelle: „Serbske Nowiny“, Autor Bosćan Nawka // Übersetzung: Sylka Laubensteinowa-Poleńcojc, Foto: Maja Nagel
Aktuelles
Beteiligung FREIHANDZEICHNUNG 2019
bis 6. April 2019
Öffnungszeiten: Mi – Sa, 13 – 18 Uhr,
Finissage: 06. April 16 Uhr,
mit Führung durch die Ausstellung um 17 Uhr
Tapetenwerk Haus K
Lützner Straße 91
04177 Leipzig
Beteiligung Ausstellung „Für Louise“
bis 15. Juni 2019
Besuch mit telefonischer Voranmeldung 03521-4706-22 möglich:
werktags von 6-16 uhr, Wochenende nach Vereinbarung
Midissage: Freitag, 5. April 2019, 19 Uhr
Evangelische Akademie Meißen
St. Afra Klosterhof
Freiheit 16
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